Lesenswert. Die Antwort von Murat Kayman (→ Eine kritische Debatte?, 14.07.2016) auf den Beitrag von Ahmad Mansour (→ Wir sind nicht eure Kuscheltiere, taz, 09.07.2016)
Der Sorgestreit um die Muslime

Lesenswert. Die Antwort von Murat Kayman (→ Eine kritische Debatte?, 14.07.2016) auf den Beitrag von Ahmad Mansour (→ Wir sind nicht eure Kuscheltiere, taz, 09.07.2016)
Wenn ich mir Ahmad Mansours Biographie ansehe, muss ich unwillkürlich an einen meiner früheren Bekannten in Jordanien denken, der zunächst als Jugendlicher ein eifriger verständiger, und liebenswürdiger Muslim war, der nicht zögerte, seine eigenen Interessen zurückzustecken, um anderen zu helfen. Kurz bevor er nach Großbritannien ging, um sich dort in internationalem Recht zu spezialisieren, erwähnte er uns gegenüber, dass der einzige Professor, der dort dieses Fach unterrichte, Jude sei und er befürchte, er könnte ihn als Muslim, und weil er aus einem arabischen Land kam, benachteiligen. Doch anscheinend war das Gegenteil der Fall, und mein Bekannter drehte sich um 180 Grad, kehrte seiner Heimat voller Verachtung den Rücken und fiel vom Islam ab – nicht offziell, sondern nur de facto.
So heißt es in Ahmad Mansours Biographie, dass er sich durch seine Liebesbeziehung zu einer jüdischen Studentin vom eifrigen Muslim zu etwas anderem gewandelt und seiner Heimat und der Gesellschaft, aus der er kommt (einer Familie, die, wie er schreibt, den Islam nicht praktizierte), den Rücken gekehrt hat. So wurde er gewissermaßen zum „Anti-Muslim“, womit er in der BRD mit ihrem islamfeindlichen Bundesministerium des Inneren offene Türen einrennt.
Zu meinem Bekanntenkreis gehört noch ein anderer Jordanier, der das Zerrbild seiner pseudo-islamischen, korrupten Umgebung, in der er aufgewachsen ist, als Maßstab für die islamische Religion nimmt. Auch er wurde um 180 Grad umgekehrt, als er in der BRD bei Nichtmuslimen „Islamwissenschaften“ studierte. Mit seinem dortigen Abschluss und seiner vom traditionellen Islam extrem abweichenden Auffassung von Religion wurde er in Jordanien jedoch nicht an der Fakultät für Islamisches Recht einer der staatlichen Universitäten angenommen, und so kehrte er, der er so gern Schweinefleisch isst, nach Verleihung der deutschen Staatsangehörigkeit seiner Heimat verärgert den Rücken, um in der BRD wieder als Gymnasiallehrer den muslimischen Jugendlichen zu sagen, sie bräuchten ihre Religion nicht zu praktizieren, sondern es genüge, weder mit seinen Händen noch mit seiner Zunge anderen Schaden zuzufügen, um Muslim zu sein.
So scheinen die „freiheitlich-demokratischen“ Länder, insbesondere West- und Mitteleuorpa, zu einem Sammelbecken solch als Muslime gescheiterter intellektueller und gebildeter Menschen aus muslimischen Ländern geworden zu sein, die von den hiesigen islamfeindlichen Eliten gefördert und von den Medien als „Reformdenker“ hochgelobt werden.
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