Zu Muʿāwiya, dem ersten Kalif der Umayyaden (661-680) gibt es in der islamischen Geschichtsschreibung sehr heftige Diskussionen. Da die islamische Geschichtsschreibung eher eine Hilfswissenschaft des Tafsir ist, gehen die Differenzen nicht aus einer rein fachlichen Debatte hervor, sondern betreffen ganz sensible Bereiche des religiösen Dogmas. Die Stellung der Gefährten des Prophten ist eine sehr besondere im Mainstream der Muslime (und ihrer Gelehrten). Sie genießen fast soviel Immunität wie der Prophet selbst und Kritik an ihnen wird mit Empörung zurückgewiesen. Den Streit dazu hat es von Anfang gegeben und dauert auch noch an.

Was ist so umstritten an dieser Person? Er leitete die erste Dynastie der Umayyaden und ist durch seine politischen Intrigen bekannt, besonders was die Beseitiung seiner Widersacher betrifft. In diesem Kontext ist der blutige Streit mit dem vierten Kalif ʿAlī b. Abī Ṭālib (656-661) sehr berühmt, der damit endet, das der Kalif abgesetzt und offiziell die Dynastie der Umayyaden eingeleitet wird.

Der Streit um die Person dauert immer noch an und islamische Gelehrte liefern sich auch heute noch Wortgefechte. Diese Diskussion wird auch von „einfachen“ Muslimen aufgegriffen und heftig reflektiert. So auch im WWW. Ich möchte daher nur auf ein paar hinweisen:

Türkisch: