Nach dem Medienfeedback über das Symposium geht es weiter. Kathrin Klausing hat sich der Sache angekommen und möchte unter anderem auch auf Reaktionen zu ihrem Artikel in der IZ eingehen. Es gibt auch einen Artikel von Wolf Ahmed Aries in der IZ, der auch weiter unten im Blogeintrag verlinkt ist. Trotz (oder wegen) aller Kritik an der Veranstaltung, ist das eine erfreuliche Entwicklung. Ich glaube, die Akzeptanz unter den Muslimen sollte auch die Akzeptanz von abweichenden Meinung einschließen. Bezüglich des Symposium gab es in dieser Hinsicht sehr viel Kritik, weil auch „abweichende“ Meinungen vertreten werden. Nun ist so eine Meinung an sich nicht schlecht oder gut, aber das sie angehört und kritisiert wird, stimmt mich glücklich. Ich kann mich da auch an andere Reaktionen erinnern, die sogar einigen Referenten den Glauben absprechen und in ganz gefährliche Gewässer abdriften. Der Islam kann sich Kritiker und abweichende Meinungen leisten. Ein Blick auf die große und reiche Geschichte des islamischen Schriftum zeigt uns, das die Muslime früher oft sogar weiter waren als heute. Progressivität hat nichts damit zu tun, ob man reformistische oder innovative Meinungen vertritt, sondern sich dem Diskurst stellt und argumentiert. Eine traditionelle oder klassische Position ist nicht schlechter oder besser als eine dem entgegengesetzt Position. Das setzt aber vorraus, den Anderen Anzuhören und ihn zu akzeptieren. Emotionale Reaktionen, die ins Persönliche abgleiten haben leider immer noch Konjunktur und vielleicht ist es manchmal gar nicht so schlecht provokante Meinungen zu äußern um verkrustete Strukturen aufzudröseln. Das hilft auch den Muslimen ihre eigene traditionelle Position besser zu verstehen und über Argumente nachzudenken, die dafür sprechen. Hiermit ist jeder eingeladen sich zu äußern, solange Anstand und Würde des einzelnen gewahrt wird. Man darf ruhig hart in der Sache sein, solange es nicht persönlich wird. Wir sollten keine Angst haben wirklich jede auch noch so abweichende Meinung anzuhören und eventuell zu kritisieren.